Digitalen Nachlass verwalten, Daten nach dem Tod, Gedenkzustand, Nachlasskontakt, digitale Trauer

Deinen digitalen Nachlass regeln

Was ist ein digitaler Nachlass?

Unser Leben ist digitalisiert. Viele Aktivitäten, die wir täglich durchführen, haben einen digitalen Anteil. So ist es logisch, dass sich im Laufe unseres Lebens viele Daten sammeln. Ob Fotos auf dem Handy oder Profile in sozialen Netzwerken – unsere Daten werden im digitalen Raum gespeichert und bleiben dort, auch wenn wir aus der Welt scheiden.

Unter digitalem Nachlass versteht man zum einen Daten auf Geräten wie Handy und Laptop, aber auch Daten in sozialen Netzwerken und in anderen digitalen Diensten. Wenn wir bestimmen wollen, was mit diesen Daten passieren soll, nachdem wir gestorben sind, oder damit unsere Angehörigen sich um unsere Daten kümmern können, ist es sinnvoll, bei Lebzeiten den digitalen Nachlass zu verwalten.

Wir haben Dir hier eine Liste zusammengestellt, wie Du Deinen digitalen Nachlass regeln kannst:

 

Vollmacht

Auch für das digitale Erbe ist eine Vollmacht ratsam. Diese kannst Du in die Vorsorgevollmacht (mehr über diese und andere Möglichkeiten der Vorsorge) integrieren, oder eine eigene Vollmacht nur für den digitalen Nachlass verfassen.

– Auch für diese Vollmacht ist es wichtig, dass Du jemanden wählst, dem Du vollkommen vertrauen kannst.
– Die Vollmacht muss schriftlich erfolgen und Deinen Namen, Geburtstag und Geburtsort sowie Namen, Geburtstag und Geburtsort der bevollmächtigten Person beinhalten und von Dir mit Datum und Unterschrift versehen sein.
– Wichtig ist hier, dass die Vollmacht zu Lebzeiten aber auch "über den Tod hinaus" erteilt wird.
– Du kannst diese Muster-Vollmacht für digitale Konten nutzen.

       


      Liste aller Accounts

      Damit Deine Hinterbliebenen die hinterlassenen Daten verwalten können, müssen sie einen Überblick darüber bekommen, wo Daten von Dir gespeichert sind. Deshalb erstelle eine Liste aller Accounts, Profile und Plattformen, die Du genutzt hast und nenne den jeweiligen Benutzernamen und das Passwort. In dieser Liste kannst Du direkt festhalten, was mit den jeweiligen Daten passieren soll.
      Hier ein paar Beispiele was Du in solch einer Liste festhalten kannst: 

      – Virtuelle Konten, Online-Märkte und Versandhandel z.B. Paypal, Amazon, ebay etc.  
      – Soziale Medien z.B. Facebook, LinkedIn, Foren etc.
      – Mediendienste z.B. Netflix, Google, Zeitungs-Abos etc. 
      – Lizenzen für Software z.B. Microsoft Office, Adobe Suit etc. 
      – Auch Masterpasswörter” wie z.B. für den Apple Schlüsselbund oder ähnliche Dienste
      – Da diese Liste sensible Daten enthält, sollte sie an einem sicheren Ort wie einem Tresor oder Bankschließfach aufbewahrt werden.
      – Denke daran, die Liste auf dem neuesten Stand zu halten.
      – Hier findest Du eine Musterliste über digitale Konten. 

         

         

        Liste genutzter Geräte und Speichermedien

        Weil sich Speichermedien stetig entwickeln, haben wir alle noch alte Datenträger, die irgendwo in einer Kiste oder in einer Schublade schlummern. Damit Du bestimmen kannst, was mit den darauf gespeicherten Daten passieren soll, erstelle für deine Zugehörigen eine Liste mit allen Deinen Geräten.

        – Liste alle Deine Geräte auf, die Du zur Datenspeicherung benutzt hast und gebe den Benutzernamen und Passwort an.
        – Da diese Liste sensible Daten enthält, sollte sie an einem sicheren Ort wie einem Tresor oder Bankschließfach aufbewahrt werden.
        – Denke daran, die Liste auf dem neuesten Stand zu halten.

             

             

            Integrierte Nachlass-Funktionen

            Einige Plattformen, die wir im täglichen Leben nutzen, haben integrierte Nachlass-Funktionen, mit denen Du festlegen kannst, was nach Deinem Tod mit Deinem Profil und Deinen Daten passieren soll. Manche Anbieter geben auch die Möglichkeit, Personen zu benennen, auf die die Rechte übertragen werden. 


            Google ermöglicht Dir im Kontoinaktivität-Manager” Einstellungen zu Deinem Nachlass zu machen 
            – Bei Facebook kannst Du regeln, was mit Deinem Facebook-Account nach deinem Tod passieren soll. Du kannst einen Nachlasskontakt anlegen und Facebook-Konten Verstorbener in den Gedenkzustand versetzen.  
            – Auch auf Instagram und LinkedIn kannst Du bestimmen, was mit Deinem Profil nach Deinem Tod passieren soll und auch Zugehörige können die Profile Verstorbener verwalten und sie in einen Gedenkzustand setzen. Hier findest Du mehr darüber, wie Du den Gedenkzustand auf Instagram und den Gedenkzustand bei LinkedIn einrichtest. 
            – Alle Apple-Nutzer:innen können in der Apple ID einen Nachlasskontakt anlegen. Dieser Kontakt erhält einen Zugangscode, mit dem er oder sie nach Deinem Tod auf die Apple ID zugreifen kann. So kannst Du den Nachlasskontakt einrichten:
                  Auf iPhones und iPads:
                  1. Öffne die App „Einstel­lungen“.
                  2. Tippe oben auf den Bereich „Apple-ID, iCloud“.
                  3. Öffne den Bereich „Pass­wort & Sicherheit“.
                  4. Weiter unten steht „Nach­lass­kontakt“. Hier kannst Du Personen hinzufügen und entfernen.
                    Auf Mac-Computern:
                    1. Öffne die System­einstel­lungen.
                    2. Klicke auf „Apple-ID“ und anschließend auf „Pass­wort & Sicherheit“.
                    3. Im Bereich „Nach­lass­kontakt“ kannst Du Personen hinzufügen und entfernen.

                     

                    Natürlich kann man auch zu Lebzeiten schon mal ausmisten: Unnötige Geräte entsorgen und Daten löschen, die man nicht hinterlassen möchte.

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