Wenn im Leben etwas gewiss ist, dann dass wir alle einmal gehen. Und obwohl wir das wissen, sind wir meist nicht sonderlich gut darauf vorbereitet. Manchen Menschen macht es Angst, darüber nachzudenken. Aber das Vorbereiten des eigenen Ablebens kann etwas sehr Beruhigendes haben.
Denn bei der Vorsorge geht es nicht nur darum, was nach uns bleibt, sondern auch darum, wie wir gehen wollen. Und das selbst gestalten zu können, ist ein tolles Privileg.
Weil wir glauben, dass die Vorbereitung auf den Tod, eine gute Lebensübung ist, haben wir für Euch die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Ihr findet hier eine Liste möglicher Vorbereitungen, mit unabhängigen Quellen – und keine Sorge, ihr müsst auch nicht alles auf einmal machen.
Noch weit bevor wir sterben, kann es sein, dass wir auf Hilfe angewiesen sind. Wie diese Hilfe aussieht und was im Ernstfall gemacht werden soll, kannst du in unterschiedlichen Dokumenten Regeln:
Patientenverfügung
– Um Widersprüchliches zu vermeiden, empfiehlt es sich, dich von einer unabhängigen fachkundigen Person beraten zu lassen, zum Beispiel der Verbraucherzentrale.
– Bei der Verbraucherzentrale kannst du eine Patientenverfügung online auch ausfüllen.
– Du kannst deine Verfügung im Zentralen Vorsorgeregister registrieren lassen.
– Hier findest du mehr Informationen zur Patientenverfügung.
Vorsorgevollmacht
Für den Fall, dass du selbst nicht mehr in der Lage bist, bestimmte Aufgaben auszuführen, kannst du eine Vertrauensperson bevollmächtigen. Diese Person kann dann wichtige Angelegenheiten, wie die Verwaltung deiner Konten oder Behördengänge für dich übernehmen.
Die Vorsorgevollmacht ermöglicht ein hohes Maß an Selbstbestimmung, setzt aber volles Vertrauen zu der Vertrauensperson voraus.
– Hier findest du mehr Informationen zur Vorsorgevollmacht.
– Du kannst diese Muster-Vorsorgevollmacht nutzen.
Betreuungsverfügung
Solltest du keine Vertrauensperson haben, der du eine Vollmacht anvertraust, kannst du einen Betreuer oder eine Betreuerin benennen. Diese unterstützt dich im Bedarfsfall dabei, deine rechtlichen Angelegenheiten selbst wahrzunehmen und vertritt dich nur, wenn es wirklich erforderlich ist. Die Betreuerin oder der Betreuer muss deine Wünsche einhalten und darf in keinem Fall über deinen Kopf hinweg entscheiden.
– Hier findest du mehr Informationen zur Betreuungsverfügung.
– Du kannst diese Muster-Betreuungsverfügung nutzen.
SOS-Notfalldose
Wenn du Zuhause einen Notfall hast, dient die Notfalldose dem Rettungspersonal dazu, schnell die wichtigsten Informationen über dich zu finden. Du kannst alle wichtigen Angaben über dich, deine Gesundheit, deine Medikamente und deine Bezugspersonen im Notfall-Infoblatt festhalten, welches dann in einer kleinen Plastikdose im Kühlschrank verwahrt wird. Diese Dose wird in der Kühlschranktür aufbewahrt und sowohl dein Kühlschrank als auch deine Wohnungstür wird mit einem Sticker gekennzeichnet, so dass das Rettungspersonal weiß, dass du eine Notfalldose hast.
– Hier findest du mehr Informationen zur Notfalldose.
– Du kannst die Notfalldose in der Apotheke kaufen oder online bestellen
Auch für den Fall deines Todes kannst deine Wünsche festhalten und hilfst damit auch deinen Hinterbliebenen:
Organspendeausweis
Ein Organspendeausweis hält fest, ob und welche Organe du im Fall eines Todes zum Transplantationszweck spenden möchtest. Diese Vorsorge ist nicht in erster Linie für dich, aber du kannst damit das Leben anderer retten.
– Den Organspendeausweis kannst du online herunterladen oder kostenfrei bestellen.
– Du kannst dich auch online in das Organspende-Register eintragen.
– Hier findest du mehr Informationen zur Organspende.
Testament
In einem Testament kannst du regeln, was mit deinem Nachlass geschehen soll. Weil in einem Testament klar festgelegt ist, wer was erhalten soll, kann dies für die Angehörigen eine Entlastung sein. Falls du kein Testament schreibst, wird dein Nachlass nach der gesetzlichen Erbfolge verteilt. Dein eventueller Ehegatte oder deine Ehegattin, sowie Kinder und Kindeskinder sind pflichtteilsberechtigt und können ihren Anteil auch gegen ein Testament einklagen.
– Das Testament kann formlos erstellt sein, muss aber vollständig handschriftlich verfasst und unterschrieben sein.
– Hier findest du mehr Informationen zum Erbrecht.
Bestattungsverfügung
Wenn du weißt, wie deine Beerdigung werden soll und vielleicht sogar, welche Urne oder welchen Sarg du gerne hättest, kannst du diese und viele weitere Wünsche zu deiner Verabschiedung in der Bestattungsvorsorge festhalten.
– Das kannst du bei einem Bestattungsinstitut machen, das dich dazu berät und auch die rechtlichen Möglichkeiten kennt. Wenn du willst, kannst du deine Beerdigung auch im Voraus bezahlen.
– Du kannst deine Wünsche auch formlos festhalten und deinen Angehörigen sagen, wo sie das Dokument finden.
– Hier findest du mehr Informationen zur Bestattungsverfügung.
Auch wenn es Überwindung kosten kann, sich mit dem eigenen Tod zu befassen, kann es dir und deinen Zugehörigen Erleichterung bringen zu wissen, was wann wie geschehen soll.
*Hinweis: Alle hier erwähnten Dokumente sind erst rechtskräftig, wenn die Verfasser:in volljährig ist. Wenn du unter 18 Jahren bist und dich für eine Vorsorge interessiert, sprich mit deinen Eltern oder Erziehungsberechtigten.
