Blick in den Wald der Waldruh Dietramszell
© Waldruh Dietramszell
Menschen sehnen sich nach einem Ort der Ruhe und Verbundenheit mit der Natur – auch über das Leben hinaus. Der Bestattungswald bietet genau das: eine letzte Ruhestätte im Schutz des Waldes, wo die Asche Verstorbener in der Nähe eines Baumes beigesetzt wird. Diese alternative Form der Bestattung hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen und spiegelt das wachsende Bedürfnis vieler Menschen nach Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit wider.
Was ist ein Bestattungswald?
Ein Bestattungswald, auch Friedwald, Ruheforst oder Waldruh genannt, ist ein speziell ausgewiesenes Waldgebiet, das als Begräbnisort dient. Anders als bei traditionellen Friedhöfen gibt es hier keine klassischen Grabsteine, sondern die Natur steht im Vordergrund. Die Asche der Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren Urne an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt, wodurch der Baum symbolisch zu einem Erinnerungszeichen wird. Je nach Wunsch können Angehörige einen eigenen Baum als Ruheplatz oder einen Gemeinschaftsbaum auswählen, an dem mehrere Menschen beigesetzt werden.
Warum entscheiden sich Menschen für den Bestattungswald?
Der Gedanke, eins mit der Natur zu werden, spielt für viele Menschen eine zentrale Rolle. Ein Friedwald besticht durch seine natürliche, ruhige Umgebung und erlaubt es, in einem natürlichen Kreislauf Teil des Waldes zu werden. Folgende Gründe machen Bestattungswälder besonders attraktiv:
1. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein: Die Waldruh ist eine umweltfreundliche Art der Bestattung. Um voll im Kreislauf der Natur aufzugehen, werden bei der Beisetzung nur abbaubare Urnen verwendet und Angehörige dazu angeleitet, nachhaltigen und abbaubaren Grabschmuck zu verwenden. Zudem unterstützt das Konzept die langfristige Erhaltung von Waldgebieten.
Der Andachtsplatz der Waldruh Dietramszell
© Waldruh Dietramszell
2. Natürlich erinnern: Die Ruhe und Schönheit des Waldes schafft nicht nur für die Verstorbenen, sondern auch für die Hinterbliebenen einen wertvollen Raum. Der Baum wird zu einem Symbol der Erinnerung und des Lebens – die Vergänglichkeit wird hier in einen natürlichen Kreislauf integriert. Der naturbelassene Ort schenkt gerade den Hinterbliebenen einen Ort der Besinnung und Erinnerung, der eng mit dem Zyklus der Jahreszeiten verbunden ist.
3. Rückkehr zur Natur: In einer Zeit, in der viele Menschen in Städten und in hektischen Umgebungen leben, ermöglicht der Bestattungswald die Rückkehr zur Natur. Er erlaubt eine nachhaltige und symbolische Verbindung zur Natur und bietet einen Ort der Stille.
4. Individualität und Einfachheit: Der Baum, unter dem beigesetzt werden soll, ist meist frei wählbar, so kann individuellen Wünschen wie Baumsorte oder Standort nachgegangen werden. Weil die Natur sich selbst reguliert, gibt es im Friedwald, Ruheforst oder bei der Waldruh keine Grabpflege und kann so die Hinterbliebenen entlasten.
Baummarkierung © Waldruh Dietramszell
Ablauf und Kosten einer Bestattung im Bestattungswald
Der Ablauf einer Bestattung im Ruheforst ist einfach und kann nach den Wünschen der Hinterbliebenen gestaltet werden. Zunächst wird in einem der zahlreichen Bestattungswälder ein passender Baum ausgewählt. Die Beisetzung selbst kann individuell gestaltet werden, von einer schlichten Zeremonie im kleinen Kreis bis zu einer größeren Feier mit Familie und Freunden. Viele Friedwälder oder Ruheforste bieten einen Andachtsplatz, an dem eine Zeremonie abgehalten werden kann, bevor die Urne am Baum begraben wird.
Die Kosten variieren je nach Anbieter und der Wahl des Baumes. Ein Einzelbaum kann teurer sein als ein Gemeinschaftsbaum, da die Grabstätte nur einer Person gehört. Meist wird ein einmaliger Betrag für die Nutzungsrechte gezahlt, und es fallen keine weiteren Kosten für Grabpflege an, da der Wald in seinem natürlichen Zustand belassen wird.
Mehr Informationen findet Ihr auf:
Waldruh Dietramszell
Friedwald
Ruheforst