Urnen können aus ganz unterschiedlichen Materialien hergestellt werden und ihre Auswahl hat sich über die Zeit verändert. Welches Material für eine Urne gewählt wird, hängt in erster Linie von den Vorlieben der Vorsorgenden oder Hinterbliebenen ab. Zudem hängt das Material auch von der Bestattungsform ab, denn eine Bestattung im Ruheforst oder eine Seebestattung haben andere Anforderungen an das Material als Friedhöfe und Kolumbarien.
Da immer mehr Menschen den Wunsch haben, auch in der Bestattung Rücksicht auf die Umwelt und die Ressourcen zu nehmen, gibt es ein zunehmendes Angebot von umweltfreundlichen und biologisch abbaubaren Urnen.
Hier erfahrt ihr mehr über Urnenmaterialien und ihre Nachhaltigkeit.
Holz – Ein natürlicher Klassiker
Holz zählt zu den traditionellsten Materialien für Urnen. Oft werden Hölzer wie Kiefer, Eiche, Ahorn oder Nussbaum verwendet. Als Werkstoff ist Holz ein dankbares Material, es kann in verschiedene Formen gebracht und ganz unterschiedlich behandelt werden. Die Maserung und die unterschiedlichen Farben können der Urne eine natürliche Ausstrahlung und Wärme verleihen.
Nachhaltigkeitsaspekt: Bei Holzurnen ist entscheidend, dass das Holz aus lokaler oder nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Ein weiterer Pluspunkt: Holz ist biologisch abbaubar und verrottet innerhalb von ein paar Jahren auf natürliche Weise, was es zu einer idealen Wahl für Erdbestattungen macht.
Urnen aus heimischen Hölzern oder aus recyceltem Holz bieten eine umweltfreundliche Alternative zu importierten Hölzern und vermindern den ökologischen Fußabdruck erheblich. Mehr zu unseren Holzurnen
Keramik – Kunstvoll und langlebig
Keramikurnen sind für ihre Langlebigkeit und elegante Ästhetik bekannt. Eine Keramikurne wird durch das Brennen von Ton bei hohen Temperaturen hergestellt und kann in unterschiedlichen Farben und Formen gestaltet werden. Glasierte Keramikurnen sind besonders beständig und eignen sich sehr gut für das Kolumbarium (Urnenwand). Je nach Friedhof können glasierte Keramikurnen aber auch im Urnengrab beigesetzt werden. Weil zur Herstellung von Keramikurnen nur natürliche Materialien verwendet werden, hinterlassen sie keine schädlichen Rückstände im Boden.
Nachhaltigkeitsaspekt: Ton ist ein natürliches Material. Durch den eher energieaufwendigen Brennprozess wird der Ton fest und ist danach nicht biologisch abbaubar. Wenn der Ton jedoch niedrig gebrannt wird, kann er im Erdreich über die Jahre verwittern und zerfallen.
Bio-Urnen – Aus Naturstoffen wie Maisstärke oder Zellulose
Unter Bio-Urnen versteht man Urnen aus biologisch abbaubaren Materialien, die sich besonders für eine nachhaltige Bestattung eignen. Diese Urnen bestehen aus organischen Materialien wie Maisstärke, Zellulose, Papier oder Getreidespelz und lösen sich im Erdreich und im Wasser vollständig auf.
Nachhaltigkeitsaspekt: Bio-Urnen sind besonders umweltfreundlich, da sie sich nach einiger Zeit vollständig zersetzen und keine schädlichen Rückstände hinterlassen.
Metall – Formstabil, aber nicht abbaubar
Metallurnen, zum Beispiel aus Kupfer, Messing oder Edelstahl, sind durch ihre Glanzoberfläche und Stabilität ebenfalls eine verbreitete Wahl. Sie sind extrem langlebig und widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, was sie ideal für eine Ruhestätte in der Urnenwand macht.
Nachhaltigkeitsaspekt: Metall wird nicht biologisch abgebaut und benötigt bei der Herstellung einen hohen Energieeinsatz. Zudem müssen viele Metalle (z.B. Kupfer) unter großem Aufwand abgebaut werden.
Naturstein – Zeitlos und solide
Naturstein wie Granit, Marmor oder Sandstein ist ein eher seltenes Material für Urnen. Es ist ein natürliches Material, das über Millionen von Jahren entsteht. Stein vermittelt Stabilität und Ruhe und wird häufig für dauerhafte Grabstätten verwendet.
Nachhaltigkeitsaspekt: Naturstein ist ein natürlicher Rohstoff, der keine chemische Verarbeitung benötigt. Dennoch sollte beim Kauf auf die Herkunft des Steins geachtet werden, da der Abbau, insbesondere im Ausland, oft umweltbelastend und energieintensiv ist. Regionale Steine, die ohne lange Transportwege gewonnen werden, sind hier die nachhaltigere Wahl. Naturstein ist biologisch nicht abbaubar, jedoch extrem langlebig und daher für eine dauerhaftes Grabgeeignet.
Glas – Transparent und wertvoll
Glasurnen wirken durch ihre Transparenz und Lichtreflexion besonders elegant. Sie werden oft handgefertigt und können ein individuelles, kunstvolles Design erhalten.
Nachhaltigkeitsaspekt: Glas ist zwar nicht biologisch abbaubar, jedoch zu 100 % recycelbar. Auch die Langlebigkeit von Glas ermöglicht es, Urnen aus diesem Material lange aufzubewahren. Trotzdem ist die Herstellung energieintensiv, weshalb Glasurnen eher dann eine nachhaltige Wahl sind, wenn sie langfristig erhalten bleiben.
Die Wahl der Urne – Eine bewusste Entscheidung für die Umwelt
Die Wahl des Urnenmaterials ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch der Werte und Überzeugungen. Wer sich für eine nachhaltige Bestattung entscheidet, kann heute auf eine breite Auswahl an umweltfreundlichen Materialien zurückgreifen, die entweder biologisch abbaubar sind, sich zersetzen oder durch ihre Langlebigkeit bestechen.
Für eine besonders umweltfreundliche Wahl eignen sich vor allem Modelle aus heimischem Holz. Auch Keramikurnen sind von ihren Rohstoffen unbedenklich. Metall- und Glasurnen bieten sich für die langfristigen Grabstätten an, sollten jedoch mit Bedacht gewählt werden.